Anlass dieses artikels ist ein artikel in :
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2007, 13:22 URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,516849,00.html
PRIVATER A 380
Saudischer Prinz bestellt sich fliegenden Palast
Es ist der erste Privatkunde, der sich das größte Passagierflugzeug der Welt für den Eigenbedarf bestellt: Der saudische Prinz Walid Al Saud hat bei Airbus den Superjumbo A380 in Auftrag gegeben - Version "fliegender Palast".
Der ganze Artikel am Schluss unter Pressestimmen
Der Verfasser hat im 12.brief an die parteien- vom Samstag, 17. April 2004-17.04.04 unter anderem geschrieben:
zitat:
DIE OBERE KLASSE VERBRAUCHT RESSOURCEN UND MACHT ERHÖHTE UMWELTVERSCHMUTZUNG
über die ressourcen verschwendung und die damit verbundene umweltverschmutzung durch reiche wird erst gar nicht diskutiert. wer viel geld verdient, verbraucht viel ressourcen und schafft erhöhte umweltverschmutzung. er leistet sich ganz einfach mehr verbrauchsspielzeug. erst recht verbrauchen die reichen länder, zu denen die bundesrepublik gehört, durch ihre angriffskriege gigantische ressourcen. mit ihren feuerwaffen verseuchen sie die angegriffenen länder z. b. mit depletet uranium. dieses gelangt in den boden und über diesen in das grundwasser. offene gewässer werden verseucht indem niederschläge zusätzlich oberflächenverschmutzungen einschwemmen. die bombardierung des ehemaligen jugoslawiens im zusammenhang mit dem kosovo krieg, an dem auch deutsche tornados beteiligt waren ,hat das donauwasser verunreinigt. dieses donauwasser fliesst nun durch deutschland und in den rhein-main donau kanal.
WORIN BESTEHT DER ERHÖHTE RESSOURCEN VERBRAUCH UND DIE ERHÖHTE UMWELTVERSCHMUTZUNG DER REICHEN?
wer viel geld verdient leistet sich grössere und mehr autos. wer einmal die verschrottung eines mit geringer lebensdauer aber mit hoher wartungsbedürftigkeit ausgestatteten autos, mit angesehen hat, dem sollte bewusst werden , was da in einem kleinen paket an grossen ressourcen vernichtet wird. die regierenden in diesem land werden noch augen und ohren aufsperren, wenn hamburg land unter geht, wenn die abwasserkanäle marode sind, wenn die nachfolgelasten des hektisch hoch gezogenen regierungsbauten berlins kommen usw. usw.. die reichen haben grosse häuser und brauchen dafür viel heizung.
EINIGE SIND DER AUFFASSUNG, DASS BESSERVERDIENEN LIBERALISIERT SEI
man wird dabei an klaus esser und ron sommer denken . die diskussion, ob 30 millionen oder 12 millionen anzunehmen, moralisch vertretbar ist, ist im gange. im falle des klaus esser beschäftigen sich , abseits von moral, die gerichte mit strafrechtlichen fragen, die im gefolge mit hohen summen einhergehen. ron sommer ist nach erhalt von 12 millionen in die diaspora nach israel gezogen. der bundeskanzler hingegen schilt aber die konzerne, dass sie ins ausland gehen und dort arbeitsplätze schaffen. besonders redselig werden die politiker, die im chor rufen, dass einer, der bisher 3000 euro erarbeitete, billiger werden soll, sonst gehe die arbeit ins ausland. wer 3000 verdient , gehört in eine andere klasse als jener der 30 millionen nimmt . deshalb ist auch das klassenhotel adlon gebaut worden. in das wiederum geht der bundesbankpräsident, ohne selbst zu bezahlen. das ist wiederum eine klasse für sich. lässt man sich auf eine diskussion über eine derartige liberalisierung ein kommt man auf keinen grünen zweig.
ARME SIND SOZIALER, REICHE SIND UNSOZIAL, WEIL SIE MEHR RESSOURCEN VERBRAUCHEN UND MEHR DIE UMWELT VERSCHMUTZEN
es wurde nichts darüber geschrieben, wie man auf einen grünen zweig mit der liberalisierung kommen kann.hingegen kommt man, wenn man sich des über die ganze welt sich ausbreitenten verteilungskampfes annimmt, besser mit dem ressourcenverbrauch und der umweltverschmutzung zurecht. arme sind sozialer, reiche sind unsozialer, weil sie mehr ressourcen verbrauchen und mehr die umwelt verschmutzen.
weil luft und wasser allen kreaturen gehören sind einige nicht berechtigt beides den anderen wegzunehmen.
zitat Ende aus dem 12. Brief an die Parteien
Wenn eingangs geschrieben steht:
ES KANN DAHIN KOMMEN , WIE IN DER ZEIT DER FRANZÖSISCHEN REVOLUTION
Dann soll darauf hingewiesen werden,dass wenn sich die Wut der Völker dann entlädt, wenn der letzte Rest an Lebensmöglichkeiten durch Verschwendung genommen ist, dann wird diese Wut genauso grausam sein, wie die Verkarrung der herrschenden zum Schafott zur Zeit der französischen Revolution.
Es kann keinen Zweifel geben, dass der heutige Terrorismus eine Vorstufe einer zukünftigen Revolution ist.
13.11.2007 10:14 Fortschreibung
1.EREIGNIS:
kaum war der vorstehende Blog ins internet gestellt gab es 2 Ereignisse , welche den sogenannten Terrorismus ins Licht der Aufmerksamkeit rücken. da schreibt:
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2007, 14:12 URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516806,00.html
KRAWALLE IN ITALIEN
Staatsanwaltschaft verfolgt Fans als Terroristen
Für die römische Staatsanwaltschaft waren die Ausschreitungen am Wochenende "terroristische Aktionen". Der Polizist, dessen tödlicher Schuss auf einen Fan die Welle der Gewalt auslöste, spricht von einem Versehen[kommenta1] : "Ich habe zwei Familien zerstört." Gegen ihn wird ermittelt[kommenta2] .
(Der ganze Artikel am Schluss unter Pressestimmen)
GANZ KLAR RICHTEN SICH DIE ANTITERRORGESETZE GEGEN ZUKÜNFTIGE REVOLUTIONEN.
der stoff aus dem die revolutionen gemacht werden, besteht aus dem was in diesem artikel geschildert wird, nämlich aus der vorsätzlichen vernichtung der schöpfung einerseits und andererseits aus den folgen, welche durch die bemäntelung der vernichtung der schöpfung durch die staaten erfolgt, welche versuchen die vernichtung der schöpfung zudeckend zu legalisieren.
es muss jedem gerecht denkenden menschen die zornesröte in das gesicht treiben, wenn er lesen muss, dass ein saudischer prinz mit einem palast einherfliegt und der erstaunte leser liest, dass der palast 1,2 t kerosin, dem schmutzigsten benzin überhaupt, in die atmosphäre pustet und das auf 100 km und sich airbus berühmt mit dem a380 das umweltfreundlichste flugzeug zu bauen. das zusammenkarteln der airbus-firma mit einem ölprinzen , mit dem ergebnis die schöpfung zu vernichten, wird durch staatliche antiterrorgesetze geschützt.
Was dann die zornesröte ist schildert der spiegel weiter::
Zitat:
Die Familie des Opfers reagierte voller Wut. Auf einem mit Klebestreifen am Fenster der familieneigenen Boutique befestigten Zettel steht: "Gestern hat ein widerwärtiger Bastard unseren Sohn ermordet. Auf dass Du für immer verflucht sein sollst."
Zitat ende
Der widerwärtige bastard also ist diener der antiterrorgesetze ,
wird sogar noch untersucht mit dem ergebnis , dass sich wieder einmal ein schuss gelöst hat.
Was dann die bereits in gang gesetzte revolution betrift, so schreibt der spiegel in einem weiteren artikel:
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2007, 19:52 URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516950,00.html
ITALIENS KRAWALL-FUSSBALL
Die brachiale Macht der Ultras
Von Ronny Blaschke und Michael Braun, Rom
Sie sind Europas brutalste Hooligans, rechtsextrem und außer Kontrolle. Die Ultras haben Italiens Fußball im Griff - nach der Erschießung eines Fans attackierten sie radikal wie nie die Staatsmacht. Politik und Verbände reagieren hilflos: Sind die Radikalen überhaupt zu stoppen?
(ganzer Artikel unter Pressestimmen)
SCHLECHTMENSCHEN UND GUTMENSCHEN
das vokabular für terroristen, brutale hooligans, rechtsextreme, radikale überschlägt sich, schöpfungsvernichter erhalten fliegende paläste. Dass das eine wiederholung der grausamkeiten der französichen revolution oder der oktoberrevolution auslösen kann, ist nur zu logisch. Schon reagieren die antiterroristen hilflos.
2.EREIGNIS
am abend des 12.11.2007 war im fernsehen zu sehen und zu hören, dass gefordert wird, dass wenn einer vorsätzlich das klima beschädigt , er als verbrecher anzusehen ist.
der DEUTSCHE BEOBACHTER vom 13.10.2007 hat unter der url.
http://derdeutschebeobachter.blogspot.com/2007/10/die-menschen-mssen-weg-von-der-erde.html
Mit dem titel:
DIE MENSCHEN MÜSSEN WEG VON DER ERDE- eine persiflage-
Deutlich gemacht, dass die schöpfung der erde von menschenhand kaputtgemacht wird.
[kommenta1] Wenn die antiterrorgesetze aus versehen gehandhabt werden können, müssen sie abgeschafft werden.die an die Terrorgesetze werden in Zukunft mehr denn je von unfähigen Personen gehandhabt werden
[kommenta2]es ist doch nur wohl zu klar, dass dabei die Ermittler sich so verhalten, wie die „entsetzten vom Dienst“ anderweitig.
14.11.2007 08:59 2. FORTSCHREIBUNG
UND SO BEGINNEN REVOLUTIONEN:
kreuzberger nächte sind lang
erst fangs`se ganz langsam an
aber dann, aber dann........
SPIEGEL ONLINE - 13. November 2007, 20:41 URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,517199,00.html
FRANKREICH- Eisenbahner starten größten Streik der Geschichte
Schlag 20 Uhr haben die französischen Eisenbahner die Arbeit niedergelegt - landesweit und unbefristet. Die Lokführer protestieren gegen die geplante Abschaffung der Frührente im öffentlichen Dienst. Die Staatsbahn schätzt, dass Frankreich morgen fast völlig stillsteht.
(ganzer artikel unter pressstimmen )
SPIEGEL ONLINE - 13. November 2007, 17:30 URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,517165,00.html
ESKALATION DES ARBEITSKAMPFS
Bahn schaltet auf stur - Notfallpläne für Mega-Streik
"Erpressung", "Frechheit", "Desaster": Die Bahn empört sich über den geplanten Total-Streik der Lokführer - will aber keinen Deut nachgeben, sondern den Arbeitskampf mit Notfahrplänen durchstehen. GDL-Chef Schell sinniert schon über Zugausfälle zu Weihnachten.
wohl nun den innenministern , die dann zusammen mit den antiterrorgesetzen das militär einsetzen können.
stalin allee und wenzelsplatz lassen grüssen! Da werden sich dann viele Schüsse lösen.
Ende
PRESSESTIMMEN
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2007, 13:22 URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,516849,00.html
PRIVATER A 380
Saudischer Prinz bestellt sich fliegenden Palast
Es ist der erste Privatkunde, der sich das größte Passagierflugzeug der Welt für den Eigenbedarf bestellt: Der saudische Prinz Walid Al Saud hat bei Airbus den Superjumbo A380 in Auftrag gegeben - Version "fliegender Palast".
Paris - Der Prinz Walid Ibn Talal Al Saud ist damit der "erste Kunde der VIP-Version", wie Airbus heute in Toulouse mitteilte. Das Riesenflugzeug der Version "fliegender Palast" bietet Platz für 555 Menschen und kostet 280 Millionen Dollar laut Listenpreis. Dazu, wie der Privatjet innen ausgestattet sein wird, äußerte sich Airbus nicht.
REUTERS
Prinz Alwaleed bin Talal bin Abdul Asis al Saud: Stolz auf seinen "fliegenden Palast"
In seinem neuen "fliegenden Palast" hat der arabische Adelige und Multimilliardär allerdings 50 Prozent mehr Grundfläche für die Einrichtung zur Verfügung als in seinem Jumbo von Boeing , den er bisher flog. Auf 551 Quadratmetern kann er sich einrichten, was er mag: Bar, Sauna, Sportraum, Salon, Arbeitsstudio mit Internet und separate Schlafgemächer: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Lange war über den ersten Privatkunden für den A380 spekuliert worden. Immer wieder wurde der Name des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch ins Spiel gebracht. Nun hat ihm der Prinz, Cousin des saudischen Königs Abdullah, die Schau gestohlen. Der 49-jährige Chef der Kingdom Holding Company und Mövenpick-Teilhaber ist einer der reichsten Menschen der Welt. Er hat bereits als einzige Privatperson einen Boeing-Jumbo 747-400 in seiner Garage stehen.
Airbus freute sich über die Festbestellung. Damit gebe es jetzt vom kleinsten Geschäftsflugzeug A318 bis zum Doppeldecker A380 Privatkunden, sagte Verkaufschef John Leahy. Die erste Maschine des Superjumbos wurde im Oktober mit fast zweijähriger Verspätung an die Singapore Airlines ausgeliefert.
Luxus kennt keine Grenzen
Schon in der Version für die asiatische Fluglinie kennt der Luxus kaum Grenzen. In der ersten Klasse stehen den zahlungskräftigen Kunden Doppelbetten zur Verfügung, von der Privattoilette hat man einen Ausblick in den Himmel. Zudem ist der A380 trotz seiner immensen Größe im Innenraum eines der leisesten Flugzeuge überhaupt. Wann der Prinz seine Maschine erhält, ist noch offen. Es sei noch nicht entschieden, wer die Kabinen für seine Königliche Hoheit ausstatte, sagte Leahy.
Airbus rühmt sich, mit dem A380 eines der umweltfreundlichsten Flugzeuge an den Markt gebracht zu haben - bei einer Standardbelegung von 525 Passagieren verbraucht er 2,9 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometern. Sollte Prinz Alwaleed Lust verspüren, alleine in seinem fliegenden Palast auf eine Langstreckenreise zu gehen, würde er also 1,2 Tonnen Treibstoff auf 100 Kilometern verbrauchen.
sam/AP/Reuters
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2007, 14:12 URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516806,00.html
KRAWALLE IN ITALIEN
Staatsanwaltschaft verfolgt Fans als Terroristen
Für die römische Staatsanwaltschaft waren die Ausschreitungen am Wochenende "terroristische Aktionen". Der Polizist, dessen tödlicher Schuss auf einen Fan die Welle der Gewalt auslöste, spricht von einem Versehen[kommenta1] : "Ich habe zwei Familien zerstört." Gegen ihn wird ermittelt[kommenta2] .
Rom - Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in Rom hat die Fan-Gewalt im italienischen Fußball terroristische Züge angenommen. Daher klagte sie die nach den Krawallen in der vergangenen Nacht festgenommenen Randalierer wegen "terroristischer Aktionen" an. Dies berichte das italienische Fernsehen. Die Staatsanwälte vermuten organisierte Angriffe mit politischem Hintergrund hinter den Fan-Krawallen. Auslöser der Ausschreitungen war die versehentliche Erschießung [kommenta3] eines Fußballfans durch einen Polizisten am Sonntag.
FAN-TOD IN ITALIEN: GEWALT UND TRAUER
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Der mutmaßliche Todesschütze hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. "Ich bin am Ende. Ich habe zwei Familien zerstört, die des Jungen und meine eigene", sagte der 31-jährige Polizist. Er hatte bei einer Auseinandersetzung zwischen Anhängern von Lazio Rom und Juventus Turin auf einer Autobahnraststätte den 26-jährigen Lazio-Anhänger Gabriele Sandri tödlich getroffen - und damit die Fan-Krawalle in Italien ausgelöst, die seit Sonntag das Land erschüttern.
Foto: Getty Images
Video: SPIEGEL TV
"Ich habe erst einen Warnschuss in die Luft abgegeben", sagte der Polizist der Zeitung "Corriere della Sera": "Der zweite Schuss hat sich beim Laufen gelöst." Er habe auf "niemanden gezielt". Die Staatsanwaltschaft Arezzo ermittelt gegen den Polizisten wegen fahrlässiger Tötung. Dies berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft der südtoskanischen Stadt.
Im Gespräch mit der Zeitung rekonstruierten die Kollegen des Schützen den Hergang auf dem Autobahnrastplatz Badia al Pino. Demnach waren sie auf der Westseite des Rastplatzes auf Streifenfahrt, als sie auf der Ostseite eine Prügelei zwischen den Fans aus zwei Fahrzeugen beobachteten. Nachdem sie über Funk Verstärkung gerufen hätten, habe einer der Polizisten aus fast 200 Metern Entfernung einen Warnschuss abgegeben. Daraufhin seien die Fans in ihren Autos losgefahren.
Um zumindest einen Wagentyp oder das Nummernschild zu erkennen, sei ein Beamter mit der Waffe in der Hand hinter den Autos hergelaufen. Dabei habe sich der Schuss gelöst, der unter Umständen noch abgeprallt sei - und dann Gabriele Sandri im Auto auf der anderen Seite der Autobahn getroffen habe.
Innenminister Giuliano Amato kündigte eine "tiefgründige Ermittlung" an, die klären soll, wie es tatsächlich zum tödlichen Schuss kam.
Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge handelte es sich bei dem Fan um einen Discjockey aus Rom, der immer zu den Auswärtsspielen von Lazio fuhr und nicht zu den berüchtigten "Irriducibili" gehörte. Diese Hooligans sind zu großen Teilen der rechtsextremen Szene zuzurechnen.
Infolge des tödlichen Zwischenfalls war es am Sonntag zu gewalttätigen Fan-Ausschreitungen in mehreren Städten gekommen. Die Ligaspiele in Mailand und Rom wurden abgesagt. Bei den Krawallen in Rom gab es nach neuesten Polizeiangaben 40 Verletzte. Drei Personen wurden festgenommen. Randalierer griffen Polizeidienststellen an. Sie setzten mehrere Autos in Brand und zerstörten am Sitz des Nationalen Olympischen Komitees Italiens Marmorskulpturen, die Countdown-Uhr für die Spiele in Peking 2008 sowie Büroeinrichtungen.
"Ein widerwärtiger Bastard hat unseren Sohn getötet"
Die italienische Sportministerin Giovanna Melandri forderte eine "Denkpause" für den italienischen Fußball. "Am kommenden Wochenende sollte der Ball ruhen", sagte die Ministerin der "Gazzetta dello Sport". Die Serie A hat wegen Italiens EM-Qualifikationsspiel am Samstag in Schottland allerdings ohnehin spielfrei. Betroffen wären nur die unteren Ligen.
Heute Mittag berät die Sportaufsichtskommission im Innenministerium über Sofortmaßnahmen gegen Fan-Gewalt im italienischen Fußball. Experten gehen davon aus, dass auf jeden Fall ein Mitreiseverbot für Fans zu den Auswärtsspielen ihrer Clubs beschlossen werden wird. Am Nachmittag soll dann Gabriele Sandri obduziert werden.
Die Familie des Opfers reagierte voller Wut. Auf einem mit Klebestreifen am Fenster der familieneigenen Boutique befestigten Zettel steht: "Gestern hat ein widerwärtiger Bastard unseren Sohn ermordet. Auf dass Du für immer verflucht sein sollst."
all/dpa/sid
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Internationale Pressestimmen: "Eine italienische Tragödie" (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516850,00.html
Chronik:Tote Fans und Polizisten im italienischen Fußball (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516811,00.html
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Tod in Italien: Hunderte Hooligans stürmen Polizeistationen (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516758,00.html
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Fankrawalle: Steine statt Flankenhttp://einestages.spiegel.de/static/topicalbumgallery/483/ulrich_booms_steine_statt_flanken.html
[kommenta1] Wenn die antiterrorgesetze aus versehen gehandhabt werden können, müssen sie abgeschafft werden.die an die Terrorgesetze werden in Zukunft mehr denn je von unfähigen Personen gehandhabt werden
[kommenta2]es ist doch nur wohl zu klar, dass dabei die Ermittler sich so verhalten, wie die „entsetzten vom Dienst“ anderweitig.
[kommenta3]Die Berichterstattung ist perfide, wenn sie als wahr unterstellt, was die Erschießung versehentlich stattgefunden hat, werden sie weiter oben schreibt es werde gegen diesen Polizisten ermittelt
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2007, 19:52 URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516950,00.html
ITALIENS KRAWALL-FUSSBALL
Die brachiale Macht der Ultras
Von Ronny Blaschke und Michael Braun, Rom
Sie sind Europas brutalste Hooligans, rechtsextrem und außer Kontrolle. Die Ultras haben Italiens Fußball im Griff - nach der Erschießung eines Fans attackierten sie radikal wie nie die Staatsmacht. Politik und Verbände reagieren hilflos: Sind die Radikalen überhaupt zu stoppen?
Es ist die traditionelle Panik am Tag danach. Die Staatsanwaltschaft in Rom bezeichnet Fußballfans als Terroristen. Politiker und der Fußballverband künden eine Offensive gegen Hooligans an. Italien - ein Land im Zustand kollektiven Entsetzens. Italiens Fußball - am Abgrund.
Wieder einmal.
FAN-TOD IN ITALIEN: GEWALT UND TRAUER
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Am Sonntag hatte ein Polizist Gabriele Sandri erschossen, einen 28-jährigen Anhänger von Lazio Rom - was Hooligans im ganzen Land zum Anlass nahmen, Krawall zu schlagen, auf Polizisten loszugehen, brutal die Staatsmacht herauszufordern.
Die Gewalt stellte alles in den Schatten, was Italiens Sport bisher erlebt hatte. Die Szenen rund ums Olympiastadion in Rom erinnerten an Stadtguerilla-Kämpfe, die Krawalle hatten eine neue Qualität: Die Ultras, wie die Szene der knallharten Fans heißt, verbrüderten sich - in Mailand die Inter- mit den angereisten Lazio-Fans, in Rom die eigentlich tief verfeindeten Anhänger von Lazio und AS. Zu Hunderten eröffneten sie Seit an Seit die Hatz auf Polizisten, erzwangen in Bergamo den Abbruch des Spiels. Alte Fronten sind vergessen. Alle Ultras pflegen nur noch ein Feindbild: die Polizei.
Inzwischen wird gegen den Polizisten Luigi S., 32, wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, er ist in den Innendienst versetzt, und eine wesentliche Frage für die Staatsanwälte wird sein: Hat sich der Schuss versehentlich gelöst, was S. selbst behauptet - oder hat er gezielt geschossen, was ein Zeuge entgegnet?
Vier festgenommene Krawallmacher behandelt der Staat, als gehe es gegen Feinde der Republik: Gegen sie ermittelt der Staatsanwalt jetzt wegen "terroristischer Aktivitäten". Härte und Entschlossenheit zeigen, das ist die Maxime. Wie im Februar soll nun der Spielbetrieb unterbrochen werden. Damals war in Catania bei Fankrawallen der Polizist Filippo Raciti umgekommen. Die Aktion jetzt gilt als symbolisches Zugeständnis an die Fankurven, dass "ihr Toter" den gleichen Wert hat wie ein Polizist.
Spiele der Zweiten Liga abgesagt
Das italienische Innenministerium hat ein vorläufiges Mitreiseverbot für Fußballfans zu Auswärtsspielen verhängt. Eine Aktion, die die Hooligans durchaus noch anstacheln könnte - genau wie die Absage aller Spiele der Zweiten Liga am kommenden Wochenende; die Erste Liga fällt wegen eines Länderspiels ohnehin aus. Außerdem werden die Fankurven in Bergamo und Taranto geschlossen. Die Aufsichtskommission für Sportveranstaltungen hat die Sperrung laut "Gazzetta dello Sport" verfügt, nachdem dort am Sonntag wegen Krawallen Spiele abgebrochen werden mussten.
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Politik und Sportverbände versuchen mit ihrem Vorgehen Schadensbegrenzung - sofern die überhaupt möglich ist. Italien mag Fußball-Weltmeister sein, doch in nicht mal zwei Jahren erlebt die Serie A nun schon ihren dritten Schock. Erst der Skandal um Bestechung und manipulierte Spiele 2006, dann im Februar der Tod des Polizisten Raciti, jetzt der Tod des Fans Sandri - "erst nach solchen Katastrophen werden die Mächtigen wach", sagt Carlo Balestri von der Faninitiative Progetto Ultra in Bologna. "Und das auch nur für kurze Zeit."
Italien hinkt im Umgang mit Hooligans mindestens ein Jahrzehnt hinterher gegenüber England, Deutschland und den Niederlanden, wo eine solide Balance zwischen Repression und Prävention den klassischen Hooliganismus der achtziger und neunziger Jahre zurückgedrängt hat. In der italienischen Gesellschaft dagegen sind die Ultras zu einem festen Bestandteil des Geflechts von Politik, Wirtschaft und Medien geworden.
Schon der faschistische Führer Benito Mussolini zeigte sich in den zwanziger und dreißiger Jahren gern auf der Ehrentribüne von Lazio Rom, nutzte die Spieler und Fans für seine Propaganda. Damals kam es zu ersten Ausschreitungen in den Stadien - wobei die Gewalt in den sechziger Jahren eine neue Stufe erreichte. Die Ultra-Kultur wuchs aus einer linken Protestbewegung heraus, die sich gegen das veraltete Bildungssystem und Probleme am Arbeitsmarkt richtete.
Im Stadion ließen Schüler und Jugendliche ihrem Frust freien Lauf. Sie suchten die Aufmerksamkeit, die ihnen der Staat verwehrt hatte. Und sie wurden fündig. Der Legende nach soll eine italienische Zeitung den Begriff Ultra erstmalig benutzt haben, um Anhänger des AC Turin zu beschreiben - sie hatten einen Schiedsrichter aus Wut bis zum Flughafen verfolgt. Ultra: ein Synonym für Radikalität.
Als Anfang der achtziger Jahre die nächste Wirtschaftskrise kam, gewannen die rechten Gruppen an Macht. Parteien wie die separatistische Lega Nord oder die rechtsextreme Forza Nuova rekrutieren ihre Mitglieder bevorzugt in den Stadien - schließlich sind die Hierarchien in den Fanblöcken leicht zu unterwandern. Ultras hören auf ihre Anführer. Einige der sogenannten Capos kandidieren noch heute für Regionalparlamente.
Ultras trugen schon immer ihren Zorn ins Umfeld der Arenen, nur der politische Hintergrund hat sich stark verändert: Die letzten großen linken Fangruppen haben sich bis auf wenige Ausnahmen aufgelöst. Heute sind die Ultras vor allem eines: ultrarechts. Keltenkreuze, Runen und Hitlergrüße sind fast in jedem Stadion in Italien zu sehen. Der langjährige Lazio-Spieler Paolo Di Canio erhob den rechten Arm sogar im Stadion - und kam fast ungestraft davon.
Italiens Fußball ist fest in der Hand der rechtsextremen Ultras. Ihren Einfluss zu begrenzen, wird lange brauchen - wenn es überhaupt möglich ist. "Jetzt ist es fast zu spät, um die Faschisten aufzuhalten", sagt Fanexperte Balestri. "Die italienischen Ultras sind die mächtigsten Fans Europas."
Sie beeinflussen oft die Politik in den Vereinen. Sie erpressen Freikarten, die sie auf dem Schwarzmarkt teuer weiterverkaufen. In Verona verhinderten rechtsextreme Ultras 1996 die Verpflichtung des farbigen Holländers Michel Ferrier. Sie gingen mit Ku-Klux-Klan-Kapuzen ins Stadion und hängten eine überlebensgroße schwarze Stoffpuppe auf. Daran war ein Schild befestigt mit den Worten: "Negro, go away!" Die Unbeugsamen, wie sich die Ultras von Lazio Rom nennen, paktierten im vergangenen Jahr sogar mit der Mafia, um mit Hilfe des Clubs Geld zu waschen. Solche Auswüchse sind in Europa einmalig.
Selbst ein Abbruch der Meisterschaft würde die Kriminalität im Fußball nicht beseitigen. Das Ultra-Problem ist verwoben mit Italiens gesellschaftlichen Problemen, mit den rechtsextremen Tendenzen im ganzen Land - und der Unfähigkeit respektive dem Unwillen der Politik und Verbände, wirksam etwas entgegenzusetzen.
Die italienischen Gerichte sind überlastet, sie verhandeln noch über Krawalle, die Jahre zurück liegen. Präventive Fanprojekte wie in Deutschland gibt es nicht. Eine effektive Koordinationsstelle wie in London oder Düsseldorf baut die Polizei erst auf.
Nach Racitis Tod verfügten die Verantwortlichen, dass es nur noch Namenstickets für die Stadien geben soll, außerdem Taschen- und Personenkontrollen an den Eingängen und eine völlige Isolierung der gegnerischen Fanblocks voneinander. Das führte zu einem Rückgang der Gewalt in den Stadien um angeblich 80 Prozent.
Tatsächlich wurde sie nur nach draußen verlagert.
Zum Thema in SPIEGEL ONLINE:
Fotostrecke:Gewalt und Trauerhttp://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,26370,00.html
Fan- Tod in Italien: Schwere Vorwürfe gegen Polizisten - Zeuge spricht von gezieltem Schuss (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516899,00.html
Krawalle in Italien: Staatsanwaltschaft verfolgt Fans als Terroristen (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516806,00.html
Italienische Zeitungen: "Der Sonntags- Terrorismus" (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516857,00.html
Internationale Pressestimmen: "Eine italienische Tragödie" (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516850,00.html
Chronik: Tote im italienischen Fußball (12.11.2007)http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516811,00.html
SPIEGEL ONLINE - 13. November 2007, 20:41 URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,517199,00.html
FRANKREICH
Eisenbahner starten größten Streik der Geschichte
Schlag 20 Uhr haben die französischen Eisenbahner die Arbeit niedergelegt - landesweit und unbefristet. Die Lokführer protestieren gegen die geplante Abschaffung der Frührente im öffentlichen Dienst. Die Staatsbahn schätzt, dass Frankreich morgen fast völlig stillsteht.
Paris - Am Mittwoch werden nach Schätzungen der Staatsbahn SNCF nur noch 90 der 700 TGV-Hochgeschwindigkeitszüge verkehren. Eine Fortsetzung des Streiks bis zum Wochenende ist möglich - die Dauer des Ausstands ist offen.
Der Verkehr mit den Thalys-Zügen nach Brüssel, Amsterdam und Köln soll nach SNCF-Angaben hingegen weitgehend normal laufen - mit Verspätungen von bis zu 30 Minuten sei zu rechnen.
BAHNSTREIK IN FRANKREICH: MILLIONEN PASSAGIERE BETROFFEN
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Und das ist erst der Anfang: Schon morgen wollen auch die Beschäftigten der Pariser Verkehrsbetriebe die Arbeit niederlegen. Nur wenige Pendlerzüge sollen nach dann noch verkehren, U-Bahnen praktisch gar nicht. Die Beschäftigten der Energiekonzerne EDF und GDF planen für morgen ebenfalls den Ausstand - unter anderem durch gezielte Stromabschaltungen.
Grund für die Streikwelle in Frankreich ist die geplante Rentenreform im öffentlichen Dienst, ein Steckenpferd von Staatspräsident Nicolas Sarkozy: Das Gros der Angestellten soll künftig 40 statt bisher 37,5 Jahre in die Sozialkassen einzahlen - von Eisenbahnern über Angestellte der öffentlichen Gasversorger bis Beschäftigten der Pariser Oper.
Auch Gerichte und Krankenhäuser planen Streiks
Unmittelbar vor Streikbeginn hatte Sarkozy ein Krisentreffen mit dem Management der Bahngesellschaft SNCF, den Pariser Nahverkehrsbetrieben und den Gas- und Elektrizitätsversorgern einberufen. Vor dem Treffen hatte er bekräftigt, an seinen Reformplänen festzuhalten.
Arbeitsminister Xavier Bertrand sagte dem Sender France 2: "Wenn die Reform jetzt nicht kommt, kann niemand garantieren, dass die Pensionen in zehn oder 15 Jahren noch gezahlt werden können."
Neben der Abschaffung der Sonderrenten kündigte Sarkozy tiefe Einschnitte beim Öffentlichen Dienst an: Im kommenden Jahr sollen 20.000 Stellen nicht wieder besetzt werden. Dagegen gehen am 20. November die Beschäftigen von Post und Telekom auf die Straße.
Richter und Anwälte protestieren zudem gegen eine Reform, die die Schließung zahlreicher Gerichtshöfe vorsieht. Mitarbeiter von Krankenhäusern wollen mit einem Streik eine vierprozentige Lohnerhöhung durchsetzen. Die Betroffenen wollen nächste Woche landesweit die Arbeit niederlegen.
Auch die Proteste der französischen Studenten drohen erneut aufzuflammen: Sie protestieren gegen eine Reform, die den Hochschulen mehr Autonomie und eine engere Anbindung an Unternehmen ermöglicht. Ihre Sorge: Der Staat könne sich mehr und mehr aus der Bildung zurückziehen. Heute Abend wollen Studenten Vorlesungen und Veranstaltungen boykottieren.
Mehrheit für Sarkozys Reformen
In jüngsten Umfragen stellten sich 77 Prozent der Franzosen hinter seine Absicht, die Rentenprivilegien des Öffentlichen Dienstes abzuschaffen. Nur 21 Prozent unterstützten die Streikwelle.
Sarkozy will die Bildung einer gesellschaftsweiten Protestbewegung verhindern, indem er den Menschen parallel zu seinen Reformen mehr Geld in Aussicht stellt - etwa durch von Abgaben befreite Überstunden. Die Strategie könnte aufgehen: Die persönliche Kaufkraft ist laut Umfragen das mit Abstand wichtigste Anliegen der Franzosen.
Allein: Es wäre nicht das erste Mal in der jüngeren Geschichte Frankreichs, dass die Stimmung plötzlich umschlägt. Schon beim ersten Streik der Eisenbahner vor drei Wochen legten mehr als drei Viertel der Beschäftigten die Arbeit nieder - eine höhere Quote als beim "historischen" Streik von 1995, als wochenlange Proteste den damaligen Premier Alain Juppé zum Rückzug zwangen.
ssu/AFP/AP/ddp/Reuters
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SPIEGEL ONLINE - 13. November 2007, 17:30 URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,517165,00.html
ESKALATION DES ARBEITSKAMPFS
Bahn schaltet auf stur - Notfallpläne für Mega-Streik
"Erpressung", "Frechheit", "Desaster": Die Bahn empört sich über den geplanten Total-Streik der Lokführer - will aber keinen Deut nachgeben, sondern den Arbeitskampf mit Notfahrplänen durchstehen. GDL-Chef Schell sinniert schon über Zugausfälle zu Weihnachten.
Frankfurt am Main - Es ist eine gezielte Provokation. Noch bevor am Mittwoch der umfassendste Streik der Lokführer in Deutschlands Geschichte beginnt, lässt Manfred Schell schon mal die Muskeln spielen. In sechs Wochen ist Weihnachten, Hauptreisezeit für Bahn-Kunden - auf seiner Pressekonferenz sagte der Chef der Lokführergewerkschaft GDL heute plötzlich, an Bahn-Streiks im Weihnachtsverkehr wolle nicht mal er denken. Dass sich der Konflikt noch weitere sechs Wochen hinzieht, könne er sich nicht vorstellen: "Das würde der Bahn-Vorstand nicht überleben."
Foto: DDP
Video: Reuters
Eine feine Drohung gegen den Bahn-Vorstand. Denn der weigert sich, auf die Lokführer zuzugehen und mit einem neuen Angebot die Verhandlungen wieder aufzunehmen - obwohl die GDL heute erstmals einen gleichzeitigen Streik im Personen- und Güterverkehr angekündigt hat. Die bundesweiten Aktionen im Güterverkehr sollen morgen Mittag um 12 Uhr beginnen, der Nah- und Fernverkehr wird ab Donnerstag um 2 Uhr bestreikt. Enden soll der Arbeitskampf in der Nacht zum Samstag um 2 Uhr.
Die Bahn schaltete nach dem Beschluss der GDL auf stur: Man lasse sich von einer kleinen Gruppe nicht erpressen, sagte Personalvorstand Margret Suckale. Der Streik werde hart, "aber ein Nachgeben vor den Forderungen der GDL würde zu einem volkswirtschaftlichen Desaster führen". Der Konzern sei auf der Basis der Vereinbarung mit den Moderatoren Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf verhandlungsbereit.
Druck auf Mehdorn wächst
BAHNSTREIK -SERVICE
DDP
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Die Bahn will auf dem Arbeitskampf im Personenverkehr mit Notfahrplänen reagieren. Die Ersatzfahrpläne stehen unter bahn.de/aktuellzur Verfügung, außerdem wird die kostenlose Informations-Hotline 08000-996633 bis zum Ende des angekündigten Streiks freigeschaltet. Im Güterverkehr gilt eine Annahmesperre von und nach Ostdeutschland.
Der zuständige Vorstand Karl-Friedrich Rausch sagte, die Ersatzfahrpläne sollten zwei Drittel des normalen Personenverkehrs sichern. Auto- und Nachtzüge würden plamäßig unterwegs sein, im Nahverkehr sollten insgesamt 50 Prozent aller Züge gefahren werden. Im Osten sei aber mit einer "sehr, sehr starken Ausdünnung des Verkehrs" zu rechnen. Rausch erwartet, dass lediglich 10 bis 15 Prozent der Regionalzüge dort fahren werden.
Transportvorstand Norbert Bensel nannte die Streiks eine "Frechheit". Der GDL sei der Wirtschaftsstandort Deutschland "völlig egal", sie nehme eine "Wachstumsdelle für die deutsche Wirtschaft" in Kauf. Der Güterverkehr der Bahn sei aber "sehr gut auf die Streiks vorbereitet". Ziel sei eine "Minimalversorgung in den neuen Bundesländern" und eine "Grundversorgung" im Westen.
Der Mega-Streik ab Mittwoch dürfte den öffentlichen Druck auf Bahn-Chef Hartmut Mehdorn noch steigern. Vor allem Politiker kritisieren seine unnachgiebige Verhandlungsführung. Dirk Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, hatte ihn schon gestern aufgefordert, die Verhandlungen mit den Lokführern zur Chefsache zu machen. Für die Zuspitzung sei der Vorstandschef selbst verantwortlich: "Herr Mehdorn muss die Konfrontation der letzten Jahre aufarbeiten, für die er ganz unmittelbar auch persönlich verantwortlich ist." Mehdorn habe die Dinge unnötigerweise zugespitzt, weil er immer nur mit den größeren Gewerkschaften gesprochen habe.
Gestern war ein Spitzentreffen zwischen Mehdorn und Schell bekannt geworden, das zunächst geheimgehalten wurde. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge wollten sie Kompromisslinien ausloten. Der Gipfel der Gegner brachte allerdings keine Bewegung in den festgefahrenen Streit.
sam/ddp/AP/AFP/dpa
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